16 July 2008

Der Lytschakiwski-Friedhof von Lemberg (L'viv - 6.230 km)

(L'viv, 16.07.08) L'viv, das ehemalige Lemberg, ist drei mal so groß wie Czernowitz oder Iwano-Frankiwsk; das merkt man auch, zum Beispiel an den Gebäuden, dem Selbstverständnis der Einwohner - und nicht zuletzt, an den höheren Preisen. Die Fußgängerzonen und der Platz vor der Oper sind Treffpunkte für Jung und Alt.


In den Stadtparks wird, wie überall in der Ukraine - unter reger Publikumsbeteiligung - Schach oder Domino gespielt.



Wenn man will, kann man - abseits des Trubels - einsame schattige Alleen finden und dabei die Stadt erkunden.


Mit ein bisschen Glück wird man dabei auf weitere interessante Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stoßen.


Aber auch die Architektur der Sowjetzeit hat - quasi in kreativer Konkurrenz und friedlicher Koexistenz - Interessantes zu bieten.


Ob klassisch klassisch oder klassisch modern, die Jugend von L'viv geht eher spielerisch mit dem Erbe um.


Etwas außerhalb der Stadtmitte finden wir den berühmten Lytschakiwski-Friedhof, der zu der romantischen Note der Stadt passt und für mich einer der schönsten und interessantesten Friedhöfe ist, den ich jemals gesehen habe; die Bilder sprechen - so hoffe ich - für sich.

(GPS N 49°50'01.7" E 24°03'05.8")


Zu guter Letzt begegnen wir Iwan Franko, dem Dichter und Schriftsteller, nach dem Iwano-Frankiwsk, das ehemalige Stanislau, benannt wurde.


Leider begegnen wir aber auch den Opfern von Hans Krüger, dem Massenmörder von Rohatyn, der auch in Lemberg seine blutige Spur hinterlassen hat. Am 4. Juli 1941 war er mitverantwortlich für ein Massaker an 23 Lemberger Professoren, die - mit einer Ausnahme - in einem Park mitten in der Stadt erschossen wurden.

1 comment:

Großmutter said...

Ich war im Juni 2009 in diesem Friedhof und war einfach nur begeistert. Was mir besonders gefallen hat, waren die kleinen Bänke neben manchen Grabmälern, wo die Besucher Zwiesprache mit ihren Verstorbenen halten können.