Meine Wertung
Panait Istrati und sein Mangel an einer marxistisch fundierten Weltanschauung
Romain Rolland hat in seinem Vorwort zur ersten Ausgabe von Kyra Kyralina, die 1924 in Paris in französischer Sprache erschien, die Erzählkunst von Panait Istrati treffend beschrieben:
"Er ist der geborene Erzähler, ein Erzähler des Orients, der sich an seinen eigenen Erzählungen berauscht und erregt; und er lässt sich so sehr von ihnen gefangennehmen, dass - hat die Geschichte erst einmal begonnen - niemand, ja nicht einmal er selber weiß, ob sie eine Stunde dauern wird oder tausendundeine Nacht."
Tausendundeine Nacht sind ebenso weit davon entfernt Kindermärchen zu sein, wie dieser Roman von Panait Istrati, beide bewegen sich in einem erotischen Milieu, selbst wenn Margot Böttcher, die das Nachwort zu dieser Ausgabe der Kyra Kyralina schrieb, mehr Wert auf Istratis sozialistische Moral und den vermeintlichen "Mangel an seiner marxistisch fundierten Weltanschauung" legt. Vielleicht war das aber nur die der Zensur geschuldete Pflichtkritik, um im sozialistischen Rumänien des Jahres 1982 Bücher von Panait Istrati überhaupt veröffentlichen zu können, wer weiß...?
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