Meine Wertung
Der "Kartograph des menschlichen Unglücks" und sein trauriger Held Agustín Alfaro
Hannes Stein schreibt im "Spiegel" über Max Aub, dass er der „Kartograph des menschlichen Unglücks“ sei. Völlig richtig, aber die Kartographie geht Aub so meisterlich und voller Humor von der Hand, dass "Die besten Absichten" einen hohen Lesegenuss bieten. Max Aub vollendete diesen Roman 1953 in Mexiko und die lateinamerikanischen Einflüsse sind unverkennbar. So harmlos die vordergründige Geschichte einer unerfüllten Liebe daherkommt, so bunt und phantasievoll entwickelt sich der Roman weiter. Er spielt in Spanien nach 1924 und endet 1939, gleichzeitig mit dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs. Dem abenteuerlichen Leben des traurigen Romanhelden Agustín Alfaro folgend, wäre es hilfreich, wenn man mit der spanischen Landschaft, Sprache und der Geschichte des Landes vertraut wäre; ist man es nicht, weckt das nur die Neugierde in dem Leser, seine Freude an der Lektüre verringert es hingegen nicht. Elemente eines Schelmenromans wechseln sich mit denen eines Episodenromans ab und besonders spannend wird es dann, wenn der Autor vermeintliche Nebenfiguren in die Romanhandlung einführt; die Geschichte des Buchhändlers Don Lucas Gonzáles wird man nicht mehr vergessen.
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