05 March 2009

Czernowitz in der Zwischenkriegszeit

Der Erste Weltkrieg hat vieles verändert, auch für die Bukowina, die 1918 - nach 144 Jahren - nicht mehr zu Österreich gehörte, sondern von Rumänien annektiert worden ist. Dennoch blieb der deutsche und österreichische Einfluss zunächst noch groß, wie der Siemens-Schuckert-Prospekt aus den frühen 30er-Jahren beweist.



Elias Hauster, mein Großvater, leitete zeitweilig die Direktion der Elektrischen Straßenbahnen und Kraftwerke von Czernowitz. Er machte seine Sache wohl ganz gut, wie ihm bei seiner Pensionierung im Jahr 1923 von seinen Vorgesetzten bescheinigt wurde - nicht unbedingt selbstverständlich für einen Juden im nunmehr rumänischen Czernowitz. Damals wurden in der römisch-katholischen Kirche noch Gottesdienste gefeiert; später, in der Sowjetzeit, diente sie als Sitz des Regionalarchivs von Czernowitz und wird auch heute noch dafür verwendet.




Wie sich die Bevölkerungsstruktur in Czernowitz in der Zwischenkriegszeit verändert hat, geht aus drei Adressbüchern aus den Jahren 1924/25, 1927 und 1936 hervor, die ich im Regionalarchiv identifiziert habe.




Sobald die Daten übertragen und auf der Website http://czernowitz.blogspot.com/ publiziert sind, werden die Veränderungen von der Vorkriegs- zur Zwischenkriegszeit deutlich werden. Es sind nicht wenige Czernowitzer bzw. ihre Nachfahren, die diese Auswertung mit Spannung und Interesse erwarten.

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