05 April 2009

Der Preis - Die Jagd nach Öl, Geld und Macht

Meine Wertung


Die Ölressourcen sind endlich, das menschliche Leben auch!

Hätte Daniel Yergin dies berücksichtigt, dann hätte seine Geschichte des Erdöls, von ihren Anfängen im Jahr 1859 bis nach dem Zweiten Golfkrieg 1990/91, deutlich weniger als 1100 kleinbedruckte Seiten gefüllt. Dennoch ist diese Chronik spannend und lehrreich zugleich, verwirrt aber auch durch ihre ungeheure Detailfülle. Die Geschichte des Öls ist ohne die mächtigen, multinationalen Konzerne nicht denkbar. Der bedeutendste davon, die Standard Oil Company des John D. Rockefeller, wurde stets misstrauisch angefeindet, wie der bereits 1881 im Atlantic Monthly erschienene Artikel "The Story of a Great Monopoly" beweist. Der gesellschaftliche und staatliche Druck auf die Aktionäre und Manager der Standard Oil Company wurde in den Folgejahren so massiv, dass im Juli 1911 schließlich die Gesellschaft ihre Pläne zur Selbstdemontage bekannt gab. Die Parallelen zur heutigen Zeit liegen auf der Hand und schon allein deshalb ist die Lektüre des Buches dem schnellen Leser zu empfehlen; schnell deshalb, weil man ansonsten auf der geschichtlichen Ölspur, die keinen Krieg, keine Krise und kein weltpolitisches Ereignis der letzten 150 Jahre auslässt, leicht ins Schleudern kommen kann.

1 comment:

Klaus Binder said...

Moin Edgar,

da gratuliere ich aber. Nicht nur zum Lesen so einer fetten Schwarte braucht man ein langes Leben, auch fürs Ölgeschäft selbst: Rockefeller ist steinalt geworden (* 8. Juli 1839 in Richford, New York; † 23. Mai 1937 in Ormond Beach, Florida).

Die "Anfeindungen" gegen solche Leute und auch sinnlose Unterstellungen halten bis heute an, wie man an dem öffentlich-rechtlichen (spätsozialistischen?) Video erkennt:

ZDFmediathek - Video
Klaus aus Xhain