Meine Wertung
Sympathien und Antipathien
Sympathien und Antipathien
Wem die Sympathien des Sozialdemokraten Wilhelm Blos zufallen, bekennt der Verfasser schon in seinem Vorwort zu diesem Buch. Dass sie bestimmt nicht den "Girondisten, ... dieser das 'honette' Bürgerthum repräsentierenden Partei" gelten, steht fest. Dass aber die Anstifter des Septembermassakers des Revolutionsjahres 1792 (Georges Danton, Jean-Paul Marat, Fabre d'Églantine) als lupenreine Demokraten dargestellt werden, die in vorauseilender (!?) Notwehr zum Mord an ihren politischen Gegnern aufgerufen haben, ist schon bemerkenswert. Auch sonst wird man die sozialistische Geschichtsauffassung auf jeder Seite, in jedem Abschnitt, manchmal in jedem Satz, erkennen können; das ist nicht weiter tragisch, denn die offensichtliche Subjektivität des Verfassers hält den kritischen Leser wach und wachsam zugleich. Ohnehin ist dieses Buch, 1889 erschienen, spannend, überraschend leicht lesbar und tatsächlich, wie der Untertitel verspricht, eine "Volksthümliche Darstellung der Ereignisse und Zustände in Frankreich von 1789 bis 1804".
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