(Czernowitz, 14.06.09) Wenn man etwas über Czernowitz erfahren möchte, dann stößt man fast immer auf das Czernowitz in der österreichisch-ungarischen Periode, vielleicht deshalb, weil es die Blütezeit dieser Stadt war. Dagegen erfährt man sehr wenig über das Czernowitz in der Zwischenkriegszeit und schon gar nichts über die sowjetische und ukrainische Geschichte der Stadt. Jenseits von so viel Nostalgie, gibt es aber auch das moderne Czernowitz. Der Kalinowski-Basar, einer der größten Basare in Osteuropa, ist ein Beispiel hierfür. Hier werden Billigwaren aus aller Welt, vorwiegend aber aus China und der Türkei gehandelt. Busweise strömen die Menschen aus der gesamten Ukraine, aus dem Norden Rumäniens und der Republik Moldau hierher, um sich selber zu versorgen, aber auch um Handel zu betreiben.
Der Kalinowski-Basar liegt am linken Ufer des Pruth und als es im Frühjahr 2008 hier schwere Überschwemmungen gegeben hat, ist so manche Existenz über Nacht vernichtet worden. Wer es von den Händlern nicht mehr geschafft hat, seine Ware rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, war nach dem Hochwasser ruiniert. Dies gilt nicht unbedingt für Czernowitzer Händler, die es, z. B. mit Brautkleidern, zu ansehnlichem Wohlstand gebracht haben und deren possierliche Villen im modernen Zuckerbäckerstil am Stadtrand von Czernowitz wie Pilze aus dem Boden wachsen.
Nur wenige Menschen beschäftigen sich mit dem modernen Czernowitz. Einer davon ist der schweizerische DRS 2 Redaktor Martin Heule in seinem sehr lesenswerten Heulema's Blog.
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13 hours ago
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