(Bukarest, 09.10.09) In Rumänien wird seit 2004 alljährlich am 9. Oktober des Holocaust gedacht. Unter dem Regime von Ion Antonescu, dem rumänischen Pendant zu Benito Mussolini, wurden ca. 300.000 Juden und 11.000 Roma brutal ermordet. Dies hat u. a. die Wiesel-Kommission nachgewiesen, die ihren Abschlussbericht zu dem rumänischen Holocaust Ende 2004 vorgelegt hat. Gestern wurde, im Beisein des rumänischen Staatspräsidenten Traian Băsescu, das Holocaust-Mahnmal im Zentrum von Bukarest eingeweiht. Doch dem neu entdeckten historischen Gewissen der rumänischen Entscheidungsträger stand lange Zeit das noch neuer entdeckte ökologische Gewissen gegenüber. Als publik wurde, dass dem Gedenken an die vornehmlich jüdischen Opfer des Holocaust einige Bäume auf dem vorgesehenen Gelände geopfert werden sollten, kamen auf einmal unzählige - zum Teil völlig unbekannte - Umweltschutzverbände auf den Plan, die vehement gegen die Errichtung des Mahnmals agitierten. Seltsamerweise meldeten sich diese Verbände nie vorher zu Wort, als in Bukarest weite Grünflächen zur Errichtung zahlreicher Büroneubauten, ein städtebauliches Verbrechen, gerodet wurden. Wie denn auch? Viele der so engagierten, neuen Umweltschützer, schossen erst dann wie (Gift-)Pilze aus dem Boden, als es darum ging, tatkräftig gegen die Errichtung des Holocaust-Mahnmals zu protestieren.
Kein Wunder also, dass sich die Fertigstellung des Mahnmals erheblich verzögert hat und an dem Tag vor der feierlichen Einweihung, noch kräftig gebaut, geputzt und geübt werden musste, um eine Blamage unmittelbar vor dem Holocaust-Gedenktag zu vermeiden.
Christmas in Kashan
3 hours ago
6 comments:
Intrepid reporter, world famous photographer and traveller Edgar
Hauster has provided us with photos and commentary about the Holocaust
Memorial in Bucharest. He was there!
Remember, you saw it first on the Ehpes Blog (unless, of course, you
saw it someplace else first ;-}
Best,
jerome
Jerome - thanks so much for posting this. It's important for us all to us.
And leave it to Edgar - he's always in the right place at the right time.
Thanks to both of you.
Merle Kastner
Thank you, Edgar, our best “rasender Reporter” !
For everyone who wants to see the place ,look at this bird’s eye map of Bucarest. Pan the map to the W, all along the Lipscani street until it meets the River Dimbovita. There you’ll find the green square as it looked before they built the memorial. ( I hope the link works from the Blog )
http://www.apmnir.ro/map.php
Thank you Edgar for the report.
I see that the memorial is near the Dambovita river
but exactly where ?
One of the 3 soldiers bows his head :
reverence or mockery ?
Hardy
Hi Hardy,
Thank you for your comment. The memorial area, just in front of the Ministry for Internal Affairs, is delimited by the following streets:
Anghel Saligni, Mihai Voda, Brezoianu, Lipscani.
Regarding the soldiers: no mockery, but just acted reverence, playing/exercising the role of President Traian Basescu for next day’s inauguration ceremony.
BTW: 30 trees have been moved from there, 1 tree per 10,000 murdered Jews.
Yitzkhak Rosner Says:
October 12th, 2009 at 3:23 am
Thank you very much Edgar and Hardy,
As a survivor of Transnistria it was important for me to see the memorial and you gave me this opportunity.
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