(Berlin, 20.04.11 - 27.04.11) Anselm Kiefer, dessen künstlerische Umsetzung der Todesfuge von Paul Celan Weltruhm erlangt hat, schlägt eine Brücke von Paul Celan zu Ingeborg Bachmann. Seinen Bildern und Objekten begegnen wir zunächst im Hamburger Bahnhof.
Paul Celan hat seinen Gedichtband "Mohn und Gedächtnis" 1952 veröffentlicht; so heißt auch diese Installation von Anselm Kiefer.
Vom Hamburger Bahnhof geht es weiter zu dem futuristischen und lichtdurchfluteten Neubau des Deutschen Historischen Museums.
In der Lobby des DHM entdecken wir ein weiteres Bild von Anselm Kiefer, für den das Gedicht "Im Gewitter der Rosen" von Ingeborg Bachmann als Inspirationsquelle diente.
Der eigentliche Grund aber, das DHM zu besuchen, war die laufende Ausstellung "Ordnung und Vernichtung", die sich mit der Rolle der Polizei im NS-Staat auseinandersetzt.
Zu den Kuratoren dieser beeindruckenden Ausstellung gehört PD Dr. Mariana Hausleitner, deren Publikationen zu den Standardwerken der Erforschung des Holocaust in Rumänien zählen. Ihr haben wir es auch zu verdanken, dass wir hier auf ein einzigartiges Exponat aus diesem Kontext stoßen.
Zu bewundern ist das im Original ausgestellte "illustrierte" Kriegstagebuch von Arnold Daghani sowie diese Originalzeichnung, die die Sklavenarbeit entlang der Durchgangsstraße IV veranschaulicht. Die Arnold Daghani Collection at the University of Sussex ist im Besitz von über 6.000 Werken dieses einzigartigen Künstlers. Allein schon, um sein Kriegstagebuch im Original zu sehen, würde sich der Besuch dieser noch bis zum 31.07.2011 laufenden Ausstellung lohnen, aber diese interessante Ausstellung sollte man ohnehin nicht verpassen.
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