Im September und Oktober 1947 werden Bertolt Brecht und Hanns Eisler vor dem Ausschuß für unamerikanische Tätigkeiten verhört. Ob Brecht, der Verfasser politischer Lehrstücke, wohl geahnt hat, daß uns der Ausschuß damit eine einzigartige Lektion erteilt? Besonders interessant ist es, daß es dem unter Harry S. Truman tätigen Ausschuß gar nicht in erster Linie um Eisler, Brecht und deren kommunistische Gesinnung ging. Vielmehr sollten die zahlreichen Anhänger des 1945 verstorbenen Präsidenten Franklin D. Roosevelt diskreditiert werden. Diese und insbesondere die Präsidentengattin Eleanor Roosevelt hatten sich während des Weltkrieges für Eisler und Brecht eingesetzt. Es galt zu beweisen, daß durch die Unterstützung vermeintlicher Kommunisten amerikanische Gesetze verletzt worden waren. Was lernen wir also daraus? Wenn sich Staatsanwälte und Richter mit Politikern verbünden, um an politischen Machtspielen mitzuwirken, dann bleiben die Gerechtigkeit und der Mensch auf der Strecke.
Christmas in Kashan
2 days ago
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