(Solca, 30.06.08) Meine Großeltern, Elias und Marjem Hauster, wollten in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Radautz, und damit dem hygienischen und "geistigen Versumpfungstode" (Brief vom 07.03.1948), entfliehen. Sie träumten davon, "in Solka (Luftkurort) ein Zimmer aufzutreiben, um dort unsern ständigen Wohnsitz aufzuschlagen, aber nur Parterre mit Garten". Kein Wunder, wenn man sich diese ländliche Idylle ansieht.
In "Solka (Luftkurort)" gab es zwei Sanatorien; eines davon, das 1892 gegründete Sanatorium des Obersanitätsrates Dr. Hermann Poras, später "Königin Maria" benannt, steht auch heute noch, wenn auch nur als Geisterhaus in einem prächtig verwilderten Garten.
Zu der Geschichte des Sanatoriums hat "Die Stimme", das in Tel Aviv erscheinende Mitteilungsblatt für die Bukowiner, im Februar 1993 einen sehr interessanten Artikel von Herrn Dr. Ferdinant Eisenhauer veröffentlicht. Klickt auf das nachfolgende Logo für ein pdf-Download!
In Solca finde ich - auf offenem Feld und hinter Stacheldraht - den bisher kleinsten jüdischen Friedhof mit etwa 50 Grabsteinen.
(GPS N 47°42'24.5" E 25°51'04.1")
Ob es noch Juden in Solca und Umgebung gibt? Ich glaube es kaum. Auf dem Grabstein der Familie Rath können wir eine Inschrift für Frieda Rath (1884 - 1977) lesen:
WIR MÖGEN DICH GERNE, AUCH WENN WIR DICH NOCH NICHT KENNEN.
DEINE SÖHNE AUS PERU.
DEINE SÖHNE AUS PERU.
2 comments:
Sehr geehrter Herr Hauster. Ich war im Februar 2009 auch auf dem jüdischen Friedhof in Solca. Ich würde Sie diesbezüglich gerne etwas fragen. Können Sie mir eine E-Mail schicken? Danke!
Hallo Anonymus,
danke für den Kommentar, aber wie soll ich Ihnen eine Mail schicken, wenn ich doch Ihre Mailanschrift nicht habe? Meine lautet jedenfalls bconcept@hotmail.com. Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung. Viele Grüße nach ...!
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