21 November 2018

Die Nacht von Lissabon

Meine Wertung

Ein Meisterwerk - auf den zweiten Blick

Der Inhalt dieses Romans von Erich Maria Remarque ist leicht erzählt und Wikipedia bringt es auf den Punkt: "Der Erzähler ist ein deutscher Emigrant, der sich 1942 im Hafen von Lissabon befindet und ein Schiff betrachtet, das am nächsten Tag nach den USA ablegen wird. Soeben hat er sein letztes Geld im Kasino verspielt, in der Hoffnung, ausreichend Geld für eine Schiffspassage in die USA für sich und seine Frau zu erspielen – ein sinnloses Unterfangen letztlich, da beide keine Visa haben. Er trifft einen zweiten Emigranten, der sich ihm als Josef Schwarz vorstellt und ihm anbietet, ihm zwei Pässe mit Visa für die USA sowie zwei Schiffsfahrkarten zu überlassen, sofern der Erzähler ihm, Schwarz, diese eine Nacht Gehör schenke, so dass er ihm seine Lebensgeschichte erzählen könne. Der Erzähler willigt ein und er und Schwarz ziehen in dieser Nacht von einer Lissaboner Bar zur nächsten, durch Bordelle und Cafés, während Schwarz ununterbrochen die letzten Jahre seines Lebens Revue passieren lässt." Falls man jetzt meint, eine geradlinige Erzählung vor sich zu haben, deren Ende schon feststeht, dann täuscht man sich. Zugegeben, der Grundton ist leicht melodramatisch und "Die Nacht von Lissabon" kommt nur langsam in Fahrt, aber danach steigt die Spannung von Seite zu Seite und der Roman entwickelt sich zu einem facettenreichen Werk, das keineswegs so eindimensional verläuft wie zunächst vermutet.

No comments: